Panikstörung verstehen: Symptome, Ursachen und Behandlung

Mai, 7 2023

1. Was ist eine Panikstörung?

Bevor wir uns den Symptomen, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten einer Panikstörung widmen, sollten wir zunächst einmal klären, was genau eine Panikstörung überhaupt ist. Eine Panikstörung ist eine psychische Erkrankung, bei der Betroffene wiederkehrende und plötzlich auftretende Panikattacken erleben. Diese Attacken gehen mit starken körperlichen und psychischen Symptomen einher und können für die betroffene Person äußerst beängstigend sein.


Die Panikattacken treten oft ohne erkennbaren Anlass auf und können das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Die Angst vor weiteren Panikattacken kann dazu führen, dass sich Betroffene zurückziehen und bestimmte Situationen oder Orte meiden. In manchen Fällen kann dies sogar zu einer Agoraphobie führen, also der Angst vor öffentlichen Plätzen oder Situationen, in denen Flucht oder Hilfe schwierig sein könnten.

2. Symptome einer Panikstörung

Die Symptome einer Panikattacke können sehr vielfältig sein und von Person zu Person unterschiedlich ausfallen. Typische körperliche Symptome sind Herzrasen, Schwindel, Atemnot, Schwitzen, Zittern, Übelkeit und ein Gefühl der Benommenheit. Psychische Symptome können Angstgefühle, das Gefühl von Kontrollverlust, das Empfinden von Unwirklichkeit oder das Gefühl, zu sterben, umfassen.


Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass die Symptome einer Panikattacke zwar sehr intensiv und bedrohlich wirken können, jedoch in der Regel keine körperliche Gefahr darstellen. Nach einer gewissen Zeit lassen die Symptome meist von alleine wieder nach. Dennoch ist es wichtig, bei anhaltenden Beschwerden oder Unsicherheiten bezüglich der Symptome ärztlichen Rat einzuholen, um mögliche andere Erkrankungen auszuschließen.

3. Ursachen einer Panikstörung

Die genauen Ursachen einer Panikstörung sind bis heute nicht vollständig geklärt. Experten gehen jedoch davon aus, dass eine Kombination aus biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren eine Rolle spielen. Genetische Veranlagungen, neurobiologische Veränderungen im Gehirn sowie Stress und belastende Lebensereignisse können dazu beitragen, dass eine Person anfälliger für die Entwicklung einer Panikstörung ist.


Auch bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, wie zum Beispiel Perfektionismus oder ein hohes Bedürfnis nach Kontrolle, können das Risiko für eine Panikstörung erhöhen. In vielen Fällen tritt die Erkrankung erstmals im jungen Erwachsenenalter auf, kann aber auch in späteren Lebensphasen beginnen.

4. Diagnose einer Panikstörung

Die Diagnose einer Panikstörung erfolgt in der Regel durch einen Facharzt für Psychiatrie oder einen Psychotherapeuten. Dabei ist es wichtig, dass die betroffene Person offen und ehrlich über ihre Symptome und Ängste spricht. Im Rahmen der Diagnostik wird auch eine körperliche Untersuchung durchgeführt, um andere mögliche Ursachen der Beschwerden auszuschließen.


Für die Diagnose einer Panikstörung müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein, die im internationalen Klassifikationssystem für psychische Erkrankungen (ICD-10) festgelegt sind. Dazu gehört unter anderem, dass die Panikattacken wiederholt und unerwartet auftreten und nicht auf eine andere psychische oder körperliche Erkrankung zurückzuführen sind.

5. Behandlungsmöglichkeiten bei einer Panikstörung

Die gute Nachricht ist, dass eine Panikstörung in vielen Fällen erfolgreich behandelt werden kann. Dabei stehen verschiedene Therapieansätze zur Verfügung. Eine bewährte Methode ist die kognitive Verhaltenstherapie, bei der Betroffene lernen, ihre Ängste und Gedankenmuster besser zu verstehen und zu kontrollieren. Dabei können Entspannungstechniken, wie zum Beispiel die progressive Muskelentspannung oder Atemübungen, eine wichtige Rolle spielen.


In manchen Fällen kann auch der Einsatz von Medikamenten, wie zum Beispiel Antidepressiva oder Beruhigungsmitteln, sinnvoll sein. Hierbei ist es wichtig, eng mit dem behandelnden Arzt zusammenzuarbeiten und mögliche Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu besprechen. Generell sollte die medikamentöse Behandlung immer in Kombination mit einer Psychotherapie erfolgen, um den bestmöglichen Therapieerfolg zu erzielen.

6. Umgang mit Panikattacken im Alltag

Neben einer professionellen Behandlung können Betroffene auch selbst aktiv werden, um besser mit ihren Panikattacken umzugehen. Hierzu gehört beispielsweise, sich über die Erkrankung und die Symptome zu informieren und sich bewusst zu machen, dass die Panikattacken zwar unangenehm, aber in der Regel ungefährlich sind. Entspannungstechniken und Atemübungen können dabei helfen, in akuten Situationen Ruhe zu bewahren und die Symptome zu reduzieren.


Auch der Austausch mit anderen Betroffenen, zum Beispiel in Selbsthilfegruppen oder Online-Foren, kann eine wertvolle Unterstützung sein. Wichtig ist, sich nicht von der Angst vor Panikattacken einschränken zu lassen und trotz der Erkrankung ein aktives und erfülltes Leben zu führen. Die richtige Behandlung und der Mut, sich den eigenen Ängsten zu stellen, können dabei entscheidend dazu beitragen, die Panikstörung erfolgreich zu bewältigen.