Mefenaminsäure vs. Ibuprofen: Welches Schmerzmittel ist effektiver?

Okt, 26 2025

Du hast plötzlich starke Zahnschmerzen oder eine schmerzhafte Menstruation und fragst dich, ob Mefenaminsäure oder Ibuprofen die bessere Wahl ist? In diesem Vergleich klären wir, wie die beiden Wirkstoffe funktionieren, wo sie besonders gut helfen und welche Risiken du beachten solltest.

Was ist Mefenaminsäure?

Mefenaminsäure ist ein nicht‑steroidales Antirheumatikum (NSAID), das seit den 1960ern zur Behandlung von leichten bis mäßigen Schmerzen eingesetzt wird. Sie wirkt, indem sie das Enzym Cyclooxygenase (COX‑1 und COX‑2) blockiert und damit die Produktion von Prostaglandinen hemmt - die Botenstoffe, die Entzündungen und Schmerz auslösen.

Wie wirkt Ibuprofen?

Ibuprofen gehört ebenfalls zur Klasse der NSAIDs, ist aber deutlich verbreiteter und in vielen Ländern rezeptfrei erhältlich. Auch Ibuprofen hemmt die Cyclooxygenase, allerdings mit einer etwas anderen Selektivität: Es ist stärker gegen COX‑2 gerichtet, was oft zu einer etwas besseren Schmerz‑ und Entzündungshemmung führt, ohne das Magenschutz‑Enzym COX‑1 so stark zu beeinträchtigen.

Gemeinsame Eigenschaften von NSAIDs

  • Reduzieren Schmerz, Fieber und Entzündung durch COX‑Hemmung.
  • Wirken nicht‑opioidisch, damit sie kein Suchtpotenzial haben.
  • Können das Risiko für Magen‑ und Darmgeschwüre erhöhen.
  • Beeinflussen die Blutgerinnung, weil Prostaglandine an der Thrombozytenaggregation beteiligt sind.

Das bedeutet: Beide Mittel können effektiv Schmerzen lindern, aber sie teilen auch ähnliche Nebenwirkungsprofile.

Anime‑Grafik zeigt Mefenaminsäure und Ibuprofen, die COX‑Enzyme blockieren.

Wirksamkeit bei verschiedenen Schmerzarten

Welche Wirkstoff‑Kombination passt zu deinem Schmerz? Hier ein kurzer Überblick:

  1. Mefenaminsäure: Besonders wirksam bei Menstruationsbeschwerden, Zahnschmerzen und leichten muskuloskelettalen Schmerzen.
  2. Ibuprofen: Bewährt bei Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Gelenkschmerzen und Fieber. Wegen seiner kurzen Halbwertszeit kann es schneller wirken.

Studien aus dem Jahr 2023 zeigen, dass Mefenaminsäure bei dysmenorrhoischen Schmerzen oft eine stärkere Schmerzlinderung erzielt als Ibuprofen, während Ibuprofen bei akuten Entzündungen (z. B. Bindegewebs‑Entzündungen) leicht überlegen sein kann.

Sicherheitsprofil und Nebenwirkungen

Beide Medikamente können den Magen reizen, aber das Ausmaß unterscheidet sich:

AspektMefenaminsäureIbuprofen
Magenschleimhaut‑ReizungHöheres Risiko bei LangzeitanwendungModerates Risiko, besonders bei höheren Dosen
LeberwerteLeicht erhöht bei Dosen > 500 mg/TagSelten, aber möglich bei Überdosierung
Kidney‑FunktionKann bei älteren Patienten Probleme verursachenÄhnliche Risiken, aber bei kurzen Therapien gering
BlutgerinnungVerlängert die Prothrombinszeit leichtHemmung der Thrombozytenaggregation
Allergische ReaktionenSelten, aber möglichSelten, jedoch bei Aspirin‑Intoleranz häufiger

Ein weiterer wichtiger Punkt: Mefenaminsäure ist nicht für Kinder unter 12 Jahren empfohlen, während Ibuprofen bereits ab 6 Monaten zugelassen ist (in altersgerechten Dosen).

Dosierung und Anwendung

Die typische Dosis hängt vom Indikationsgebiet ab:

  • Mefenaminsäure: 250 mg bis 500 mg, 2‑3 mal täglich, maximal 1500 mg/Tag.
  • Ibuprofen: 200 mg bis 400 mg, 3‑4 mal täglich, maximal 2400 mg/Tag (für rezeptfreie Anwendung).

Beide Medikamente sollten nach dem Essen eingenommen werden, um die Magenschleimhaut zu schonen. Wenn du bereits ein Blutverdünner‑Medikament nimmst, sprich unbedingt mit deinem Arzt - die Kombination kann das Blutungsrisiko stark erhöhen.

Patientin wählt im Medikamentenladen zwischen Ibuprofen und Mefenaminsäure.

Kosten & Verfügbarkeit

In Österreich ist Ibuprofen in Apotheken und Drogerien leicht zu finden, meist zwischen 2 € und 5 € für eine Packung mit 20 Tabletten. Mefenaminsäure ist seltener im Freiverkauf; man bekommt sie meist auf Rezept, was die Kosten auf etwa 6 € bis 12 € pro Packung treiben kann.

Fazit: Was passt zu dir?

Wenn du schnell eine leichte bis mittlere Schmerzlinderung brauchst und das Medikament ohne Rezept erhalten möchtest, ist Ibuprofen meist die praktischere Wahl. Hast du jedoch starke Menstruationsschmerzen oder Zahnschmerzen, bei denen Studien eine bessere Wirksamkeit von Mefenaminsäure zeigen, könnte das verschriebene Präparat die sinnvollere Option sein - vorausgesetzt, du hast keinen hohen Magen‑Risiko‑Faktor.

Denke immer daran, das Risiko von Magen‑ und Nierenschäden zu minimieren: nimm die niedrigste wirksame Dosis, vermeide Alkohol und sprich mit deinem Arzt, wenn du langfristig Schmerzmittel brauchst.

Häufig gestellte Fragen

Kann ich Mefenaminsäure und Ibuprofen gleichzeitig einnehmen?

Grundsätzlich wird das nicht empfohlen, weil beide die gleiche Wirkstoffgruppe (NSAID) blockieren und das Risiko für Nebenwirkungen, besonders für den Magen, stark erhöhen. Wenn du beide brauchst, besprich das zuerst mit deinem Arzt.

Wie lange darf ich Mefenaminsäure einnehmen?

Für akute Schmerzen ist eine kurze Therapie von bis zu 7 Tagen üblich. Bei chronischen Beschwerden sollte ein Arzt die Notwendigkeit einer längerfristigen Einnahme prüfen.

Ist Ibuprofen bei Schwangerschaft sicher?

Ibuprofen sollte im dritten Trimester vermieden werden, weil es das Risiko für Komplikationen beim Fötus erhöhen kann. In den ersten beiden Trimestern kann es nach ärztlicher Rücksprache eingesetzt werden.

Welche Alternativen gibt es zu Mefenaminsäure und Ibuprofen?

Naproxen, Diclofenac und Acetylsalicylsäure (Aspirin) sind weitere NSAIDs. Für Menschen mit Magenproblemen gibt es COX‑2‑selektive Wirkstoffe wie Celecoxib, die das Magenrisiko reduzieren.

Was tun bei Nebenwirkungen wie Magenschmerzen?

Sofort die Einnahme abbrechen, ein Antazidum (z. B. Omeprazol) einnehmen und den Arzt kontaktieren. Bei starken Blutungen unbedingt ärztliche Hilfe suchen.

3 Kommentare

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    Cedric Rasay

    Oktober 26, 2025 AT 13:23

    Also, die Wirkungsweise von Mefenaminsäure, im Vergleich zu Ibuprofen, ist, meiner Meinung nach, völlig unterschätzt; doch, die meisten Leser, verwechseln die beiden einfach nur, weil beide NSAIDs sind!
    Man muss jedoch beachten, dass die Magenschleimhaut‑Reizung, besonders bei Langzeitanwendung, deutlich höher sein kann, als bei Ibuprofen, und das sollte nicht verpeilt werden, deswegen, Vorsicht!

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    Stephan LEFEBVRE

    November 5, 2025 AT 04:49

    Ganz ehrlich, das Ganze ist nur ein weiterer Marketing‑Trick, bei dem Pharmafirmen hoffen, dass wir halt drauf reinfallen. Wer braucht schon ein zweites Schmerzmittel, wenn das eine reicht?

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    Ricky kremer

    November 14, 2025 AT 20:14

    Liebe Community, es freut mich sehr, dass wir heute die Möglichkeit haben, die feinen Unterschiede zwischen Mefenaminsäure und Ibuprofen zu beleuchten!
    Erstens, beide Substanzen gehören zur Klasse der nicht‑steroidalen Antirheumatika, was bereits eine solide Grundlage für ihre Analogie bildet.
    Dennoch weist Mefenaminsäure ein etwas stärkeres Profil bei der Linderung von dysmenorrhoischen Schmerzen auf, wie aktuelle Studien aus dem Jahr 2023 belegen.
    Ibuprofen dagegen zeigt seine Stärken besonders in akuten Entzündungsprozessen, etwa bei Gelenkbeschwerden, dank seiner schnellen Halbwertszeit.
    Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Verträglichkeit: Während Ibuprofen allgemein als magenfreundlicher gilt, kann Mefenaminsäure bei Langzeitanwendung die Magenschleimhaut stärker belasten.
    Aus sicherheitsmedizinischer Sicht sollten Patienten mit bereits bestehenden Magenproblemen eher zu Ibuprofen greifen, sofern keine Kontraindikationen vorliegen.
    Beide Präparate beeinflussen die Blutgerinnung, wobei Ibuprofen die Thrombozytenaggregation stärker hemmt, was bei gleichzeitiger Antikoagulation beachtet werden muss.
    Für Schwangere ist Ibuprofen im dritten Trimester kontraindiziert, wohingegen Mefenaminsäure generell nicht empfohlen wird, weil die Datenlage unzureichend ist.
    Die Dosierungsempfehlungen differieren ebenfalls: Mefenaminsäure wird üblicherweise in 250‑500 mg‑Dosen verabreicht, Ibuprofen hingegen in 200‑400 mg‑Dosen, je nach Bedarf.
    Ein weiterer Aspekt ist die Verfügbarkeit: Ibuprofen ist rezeptfrei erhältlich, was die praktische Anwendung erleichtert, während Mefenaminsäure meist ein Rezept erfordert.
    Kosten‑ und Preisvergleich zeigen, dass Ibuprofen in Österreich deutlich günstiger ist, aber das muss nicht allein die Entscheidung bestimmen.
    Wichtig ist, stets die niedrigste wirksame Dosis zu wählen, um Nebenwirkungen zu minimieren – ein Grundprinzip, das in beiden Fällen gilt.
    Abschließend lässt sich sagen, dass die Wahl des geeigneten Medikaments stark von den individuellen Schmerzmustern und dem persönlichen Risiko‑Profil abhängt.
    Ich ermutige dich, mit deinem Hausarzt oder Apotheker zu sprechen, um die optimale Therapie für deine Situation zu finden. Bleib dran und achte stets auf deine Gesundheit!

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